Die Zeit der Tiere: Zur Polychronie und Biodiversität der Moderne
Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Beteilige Person: Kugler, Lena 1974- (VerfasserIn)
Format: Hochschulschrift/Dissertation Elektronisch E-Book
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Konstanz Konstanz Universtiy Press [2021]
Ausgabe:1. Auflage
Schlagwörter:
Links:https://doi.org/10.5771/9783835397415
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Abstract:Die Zeit der Tiere führt eine bemerkenswerte Konstellation vor Augen: Tiere sollen zwar, wie Friedrich Nietzsche es formulierte, an den »Pflock des Augenblicks« angebunden sein, versetzen den Menschen aber erst in die Lage, die Tiefe der Zeit vor- und darzustellen. Es sind die vermeintlich geschichtslosen Kreaturen, an denen Geschichte anschaulich wird. Ob nämlich mit Fossilien die geologische Tiefenzeit vermessen und das Alter der Menschheit bestimmt wird; ob mit Animalpräparaten die Naturgeschichte explizit ihre Praxis und gleichzeitig ihre Medienästhetik erhält; ob Produktionsabläufe am Fließband standardisiert und beschleunigt werden, um Schlachtvieh schneller und effizienter zu zerlegen, oder ob mit dem Schlafverhalten von Vögeln auch die innere Uhr des Menschen zum Forschungsgegenstand wird – stets sind es konkrete Tiere, an denen in unterschiedlichen Techniken und Praktiken spezifisches Zeitwissen gleichermaßen zur Dar- wie zur Herstellung gelangt. Lena Kuglers Buch zeigt, warum von einer polychronen Moderne als einer Zeit der Tiere in zweifacher Hinsicht gesprochen werden muss: Zum einen speisen sich ihre verschiedenen Verzeitlichungs- und Synchronisierungstendenzen auch und gerade aus dem mit Tieren gewonnenen Zeitwissen. Zum anderen treten die unterschiedlichen Tiere und die mit ihnen entstehenden Narrative, Arte- und Biofakte immer auch als Träger einer genuin eigenen Zeit und Zeitlichkeit auf. Die Polychronie der Moderne und die Biodiversität gehen daher Hand in Hand
Umfang:1 Online-Ressource (445 Seiten)
ISBN:9783835397415
DOI:10.5771/9783835397415