Vir bonus dicendi peritus: Der Vir bonus dicendi peritus, der "Ehrenmann, der reden kann", wie H. Rahn übersetzt, repräsentiert als Leitbild neben der ethos- Lehre das wohl wirkungsmächtigste ethische Konzept der Schulrhetorik. Seine Verbindlichkeit als Handlungsnorm behielt es von der griechisch-römischen Antike bis zum Ende des rhetorischen Klassizismus im 18. / 19. Jh. Formuliert zuerst von Cato d. Ä. und dann propagiert vor allem von Quintilian, bezeichnet es zunächst ein sozialethisches Konstrukt, das sich rhetorisch am Gemeinwohl orientiert, umfasst dann aber auch ein individualethisches Ideal wie bei Augustinus, der den Vir bonus dicendi peritus im Sinne christlicher Tugendhaftigkeit versteht:
Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Beteilige Person: Robling, Franz-Hubert 1946- (VerfasserIn)
Format: Paper
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 2009