Verkehrspsychologie:
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Bibliographische Detailangaben
Beteilige Person: Klebelsberg, Dieter 1928- (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Berlin, Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 1982
Schlagwörter:
Links:https://doi.org/10.1007/978-3-642-47507-8
https://doi.org/10.1007/978-3-642-47507-8
Beschreibung:Modelle bzw. Modellvorstellungen sind keine empirischen Sachverhalte, sondern relativ grobe Darstellungen und Hypothesen über die Art und Weise des Zusammenwirkens der wesentlichen Gegebenheiten eines Gegenstandsbereichs. Eine Interpretation des Verkehrsverhaltens als Miniatursituation betrachtet das Verhalten im Straßenverkehr in gewisser Weise als repräsentativ für menschliches Verhalten überhaupt. Eine Interpretation nach dem Systemmodell bedeutet, daß gezielte Beeinflussungen des Gesamtsystems, auch wenn sie an ganz bestimmten Systemelementen von bestimmten Teilsystemen ansetzen, immer im Hinblick auf ihre Auswirkungen für das Gesamtsystem Straßenverkehr zu sehen sind; damit sind erhebliche Ausweitungen des Forschungsaufwands verbunden. Regelkreismodellen liegt die Annahme eines oder mehrerer Regelungsvorgänge zugrunde, durch die die Funktion des Gesamtsystems Straßenverkehr oder eines bzw. mehrerer seiner Teilsysteme aufrecht erhalten werden soll.
Dabei kommt den verkehrsspezifischen Informationsbedingungen auf optischem, akustischem, kinästhetischem und haptischem Informationsbereich besondere Bedeutung zu. Das Systemprinzip als Prinzip einer strukturierten, d. h. gegliederten und organisierten Ganzheit, scheint den meisten neueren Modellvorstellungen des Verkehrsverhaltens zugrundezuliegen und eine Verschiebung der Betrachtungsweise zu bewirken: von der eindimensionalen, auf relativ isolierte Bereiche bezogenen Betrachtung zur mehrdimensionalen, die Wechselwirkungen zwischen Modelleinheiten bzw. Systemeinheiten einschließenden Betrachtung. Die Entwicklung der Forschung auf dem Gebiet des Straßenverkehrs läßt eine Schwerpunktverlagerung von der Unfallforschung zur Sicherheitsforschung erkennen.
Das Unfallereignis als Zustand des Gesamtsystems von Mensch, Fahrzeug, Straße und allgemeinen Verkehrsbedingungen wird zwar durch den Begriff des verkehrssicheren Verhaltens ausgeschlossen; aber der Begriff der Unfallfreiheit schließt verkehrsunsicheres Verhalten nicht aus. Daher ist Unfallfreiheit nicht gleichbedeutend mit Verkehrssicherheit
Umfang:1 Online-Ressource (VIII, 308 S. 22 Abb)
ISBN:9783642475078
9783642475092
DOI:10.1007/978-3-642-47507-8