Umweltforschung und Öffentlichkeit: Das Waldsterben und die kommunikativen Leistungen von Wissenschaft und Massenmedien
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Beteilige Person: Zierhofer, Wolfgang 1961- (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaften 1998
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Links:https://doi.org/10.1007/978-3-322-83293-1
Beschreibung:"In den 50 Jahren zwischen 1825 und 1875 trat der Lago Maggiore nicht weniger als zehnmal über die Ufer und zwischen 1860 und 1875 löste eine Häufung von Überschwemmungen im gesamten schweizerischen Alpengebiet gar gesetzgeberische Aktivitäten aus: Um einer möglichen Ursache der Überschwemmungen, der Abholzung der Wälder, Einhalt zu gebieten, wurde 1876 das eidgenössische Forstgesetz verabschiedet. Inzwischen kann nachgewiesen werden, dass natürliche Schwankungen des Klimas, eine Häufung extrem nasser Herbste, die wichtigste Ursache der vielen Überschwemmungen auf der Alpensüdseite war. "1 So steht es in der Zeitung. Wares also nicht besonders hilfreich, ein Gesetz zu erlassen, das die Waldfläche in der Schweiz schützte? Ich erinnere mich daran, gelesen zu haben, dass zu dieser Zeit auch der Nutzungsdruck auf das Holz zurückging, weil mit der Eisenbahn die billigere Kohle importiert wurde. Möglicherweise hätte das erste Waldschutz-Gesetz unter anderen Umstanden gar keine Chance gehabt. "Inzwischen kann nachgewiesen werden", heisst es; erst hundertzwanzig Jahre später kann nachgewiesen werden. In der Zwischenzeit regierte also der Irrtum. Welche Irrtümer werden uns wohl in hundertzwanzig Jahren nachgewiesen werden; welche Gesetze, Verordnungen, Entscheide werden dann zumal in ein anderes Licht gestellt werden? Auf jeden Fall denkt heute niemand daran, die Stossrichtung des Waldgesetzes von 1876 abzuändern 2 ; sie wurde im neuen Waldgesetz von 1991 wieder an erster Stelle verankert. In diesem Gesetz wurden noch weitere Ziele festgeschrieben, so z. B.
Umfang:1 Online-Ressource (266S.)
ISBN:9783322832931
9783531130903
DOI:10.1007/978-3-322-83293-1