Grundlagen und Erfolgsvorhersage der ambulanten Therapie mit Antidepressiva:
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Bibliographische Detailangaben
Beteilige Person: Philipp, Michael 1946- (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Berlin, Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 1985
Schlagwörter:
Links:https://doi.org/10.1007/978-3-642-70650-9
Beschreibung:Die Aufgaben des niedergelassenen Nervenarztes für die psychiatrische Forschung Wichtige psychiatrische Forschungsfragen, von denen einige im folgenden erläutert werden, können heute nur in Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Nervenärzten und Psychiatrischen Universitätskliniken bzw. wissenschaftlichen Institutionen gelöst werden. Ein besonders wichtiges Forschungsgebiet für diese Zusammenarbeit ist die Therapieforschung. Die langjährigen Verschreibungsgewohnheiten der Nervenärzte in der Praxis können das Fundament für die endgültige Wirkbeschreibung neuer Präparate sein. Ein neuentwickeltes Antidepressivum, das auf Grund theoretischer Vorstellungen über den gestörten Transmitterstoffwechsel bei der Depression in den Laboratorien der pharmazeutischen Industrie entwickelt worden ist, muß sich erst im Alltag des Nervenarztes bewähren. Durch häufige Verschreibungen kann er Vor- und Nachteile im Wirksamkeitsspektrum und fehlende oder vermehrte unerwünschte Wirkungen mit langbewährten Antidepressiva vergleichen. Ein solches Urteil wird auf den Vergleich einer sehr großen Zahl von Verordnungen beruhen und kann damit letztlich dem Urteil klinischer Prüfungen in Universitätskliniken, die sich oft nur auf 10-30 Patienten beziehen, überlegen sein. Allerdings benötigt diese Meinungsbildung durch den Nervenarzt in der Praxis Zeit. Wir haben am Beispiel der langjährigen Verordnung von Sulpirid nicht nur als Neuroleptikum, sondern auch als Antidepressivum auf die wichtige Aufgabe des niedergelassenen Nervenarztes für die Therapieforschung hingewiesen (Benkert u. Hoisboer 1984). Dieser Prozeß der langfristigen Beobachtung des Wirksamkeitsspektrums eines Psychopharmakons in der Praxis muß schließlich neben anderen Evaluationsmethoden (Moller u. Benkert 1980) als eine bedeutsame naturalistische Methode der Evaluationsforschung in der psychiatrischen Pharmakotherapie angesehen werden
Umfang:1 Online-Ressource (XII, 46 S.)
ISBN:9783642706509
9783540157175
DOI:10.1007/978-3-642-70650-9