Dějiny Zlaté Koruny: Zlatá Koruna, Plešovice a Rájov v proměnách staletí
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Format: | Buch |
Sprache: | Tschechisch |
Veröffentlicht: |
Zlatá Koruna
Obec Zlatá Koruna [u.a.]
2013
|
Ausgabe: | Vyd. 1. |
Schlagwörter: | |
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Beschreibung: | Zsfassung in dt. Sprache u.d.T.: Die Geschichte des Klosters Zlatá Koruna : Zlatá Koruna, Plešovice, Rájov im Wandel der Jahrhunderte |
Umfang: | 539 S. zahlr. Ill., Kt. |
ISBN: | 9788087082300 |
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adam_text | OBSAH
ÚVODEM
7
PŘÍRODNÍ PROSTŘEDÍ (RJ,
ML a PL)
9
ZLATÁ KORUNA A JEJÍ OKOLÍ Z POHLEDU ARCHEOLOGIE (JV)
19
SVATÁ KORUNA
(1263-1785) (JŠ) 23
ZLATÁ KORUNA OD ZRUŠENÍ KLÁŠTERA DO VZNIKU REPUBLIKY
(1785-1918) 115
Historie obce (JH a
JŠ) /
Školství ve Zlaté Koruně od roku
1772
do roku
1918
(JH)
/
Zlatokorunská farnost
1786-1918
(JH)
/
Průmyslové podnikání po zrušení kláštera (JI)
ZLATÁ KORUNA V LETECH
1918-1989 191
Historie obce (JK)
/
Školství po roce
1918
(JK)
/
Spolkový život (JK)
/
Náboženský život ve
20.
století (JK a
JŠ)
OD ROKU
1989
DO SOUČASNOSTI
(MŠ) 265
O ZLATOKORUNSKÝCH STAVBÁCH VELKÝCH I MALÝCH, ZDOBNÝCH I PROSTÝCH (JH)
271
DĚJINY PAMÁTKOVÉ PÉČE VE ZLATÉ KORUNĚ
(JŠ) 335
PÍSEMNICTVÍ A LITERÁRNÍ HISTORIE
(JŠ) 341
HUDEBNÍ DĚJINY (MK)
349
DĚJINY PLEŠOVIC
355
Od nejstarších dob do konce
19.
století (JM)
/
Plešovice ve
20.
století (DM)
HISTORIE LOMU V PLEŠOVICÍCH (PF)
403
PROCHÁZKA PLEŠOVICEMI (DM a JM)
409
DĚJINY RÁJOVÁ
417
Od nejstarších dob do konce
19.
století (JM)
/
Rájov ve
20.
století (JB)
HISTORIE MOSTU V RÁJOVĚ (JM)
459
PROCHÁZKA RÁJOVÉM (JB a JM)
465
KULTURA VENKOVSKÉHO LIDU NA ZLATOKORUNSKU (DM a JB)
473
RYBÁŘI, VORAŘI, MLYNÁŘI,
VODÁCI A
VŠICHNI DALŠÍ KOLEM VLTAVY
(JŠ) 485
ZÁVĚREM
497
ZUSAMMENFASSUNG
(KK)
501
SEZNAM LITERATURY
505
JMENNÝ A MÍSTNÍ REJSTŘÍK
513
SEZNAM ZKRATEK
537
SEZNAM AUTORŮ A VLASTNÍKŮ OBRAZOVÝCH DOKUMENTŮ
538
ZUSAMMENFASSUNG
DIE GESCHICHTE DES KLOSTERS
ZLATÁ KORUNA
ZLATÁ KORUNA
-
PLEŠOVICE
-
RÁJOV
IM WANDEL DER JAHRHUNDERTE
Am Oberlauf der Moldau liegt malerisch im Tal ein Ort mit dem nicht alltäglichen Namen
Zlatá Koruna
(Goldenkron). Dieser Name verweist auf ein Kloster, dessen Name bis heute in der kleinen Gemeinde
fortlebt, die später auf seinem Areal entstand.
Das Buch, das aus Anlass des 750jährigen Bestehens dieser Gemeinde erscheint, bietet erstmals eine Ge¬
samtdarstellung der Ortsgeschichte von ihren Anfängen bis in die Gegenwart und versammelt die For¬
schungsergebnisse, die bisher nur in separat publizierten Studien und Aufsätzen zugänglich waren. Frü¬
here Generationen haben sich um eine zusammenfassende Gesamtdarstellung der „Geschichte bemüht.
Heute ist man in dieser Hinsicht skeptischer. Wir wissen,
dass
ein geschichtliches Bild letztendlich
immer unvollständig sein wird, mag es sich auch auf einen noch so kleinen topographischen Ausschnitt
konzentrieren. Der vorliegende Band sieht sich aber dennoch in einer gewissen Pflicht und will zur Ge¬
schichte von
Zlatá Koruna
den Beitrag leisten, den zu leisten früheren Generationen aus verschiedens¬
ten Gründen verwehrt blieb.
Die vorliegende Publikation ist eine Art Zusammenschau des jetzigen Wissensstands. Doch werden auch
einige völlig neue Aspekte thematisiert, denn in der bisherigen Forschungsliteratur zu
Zlatá Koruna
gab
es durchaus Lücken zu schließen.
Die einführenden Kapitel mit ihrer statistischen Retrospektive umreißen zunächst die natürlichen Rah¬
menbedingungen für das ehemalige Kloster und spätere Dorf, sie berücksichtigen aber auch die land¬
schaftliche Besonderheiten samt ihrer bemerkenswerten Fauna und Flora im heutigen Naturschutzge¬
biet
Blanský
les.
Es folgen die Texte zur eigentlichen Geschichte von
Zlatá Koruna.
Der Bogen von der vorzeitlichen bis zur
mittelalterlichen Besiedlung wird relativ rasch geschlagen, denn auch wenn die insbesondere von Kelten
besiedelten Moldauufer ganz in der Nähe Hegen, haben sich uns bis in hochmittelalterliche Zeit kaum
Spuren menschlicher Gegenwart erhalten. Erst in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, im Sog der
Neuerungen, die von Westen her aus den kulturell fortschrittlicheren christianisierten Gebieten nach
Böhmen drangen, setzt auch die schriftlich dokumentierte Geschichte
Zlatá Korunas
ein. Aus jener Zeit
liegen uns erste schriftliche Denkmäler vor, die über das Kloster Auskunft geben. Besiegelt werden die
Schicksale des Klosters schließlich durch die kirchenpolitischen Reformen von Joseph
II.
1785 wird
Zlatá
Koruna
im Zuge der Säkularisierung aufgehoben.
Das Augenmerk der Texte richtet sich im Folgenden zunächst auf die Gemeinde, die innerhalb der Mauern
des ehemaligen Klosters entstand. Ihr war ein gewisser Widerspruch von vornherein inhärent: Man
501
war zwar aufeinander angewiesen, doch geriet die kulturelle Tradition, die sich weiterhin auf das all¬
gegenwärtige Erbe des früheren Klosters berief, immer stärker in Opposition zu der zunehmenden In¬
dustrialisierung, die, auf Gewinn und Prosperität bedacht, etliche Räumlichkeiten des Klosters einer
utilitaristischen Umnutzung unterwarf. All diesen Maßnahmen blieb der ökonomische Erfolg letztlich
versagt. Sicher lag das auch daran,
dass
ganz Südböhmen im 19. Jahrhundert hinter der allgemeinen
industriellen Entwicklung zurückstand. Entscheidend hierfür waren aber auch die Umsicht und der Be¬
dacht der damaligen Eigentümer, die einer Demolierung oder auch einem grundsätzlichen Umbau der
Klostergebäude ihre Zustimmung versagten. Im Laufe des 20. Jahrhundert wandelt sich die Geschichte
von
Zlatá Koruna
immer mehr zur Geschichte eines kleinen Dorfes in Südböhmen - die großzügige Klos¬
teranlage bleibt freilich weiterhin bestimmende Komponente: Sie macht den Ort attraktiv und zu einem
beliebten touristischen Ziel.
Zur heutigen Gemeinde
Zlatá Koruna
gehören auch die beiden benachbarten Bauerndörfer
Rájov
und
Plešovice.
Mit
Zlatá Koruna
hat sich die Forschung immer wieder und auch ausführlich befasst, die beiden kleineren
502
297.
Nejstarší doklad o jménu Zlatá Koruna (Guldein Chron) na listině z roku
1315
(druhý řádek uprostřed).
Dörfer hingegen konnten die Aufmerksamkeit der Historiker bisher nicht auf sich ziehen. Dieses Ver¬
säumnis macht der Band wett. Denn
Kájov
und
Plešovice
sind unverzichtbar für ein richtiges Verständnis
der Zusammenhänge, aus denen heraus sich die Entstehung eines so atypischen Ortes wie
Zlatá Koruna
erklärt.
Das Zisterzienserkloster
Zlatá Koruna
wurde 1263 von dem böhmischen König
Přemysl Otakar
IL
gegrün¬
det - alter Klosterüberlieferung zufolge zur Erinnerung an die siegreiche Schlacht bei Kressenbrunn, die
Přemysl Otakar
П.
1260 gegen das Heer des Ungarnkönigs
Bela
IV.
geführt hatte. Zweifellos spielten
bei der Klostergründung aber auch geopolitische und wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle. Unter
anderem konnte
Přemysl Otakar
dadurch eine Verbindung zwischen den böhmischen Ländern und dem
unlängst eroberten Donauraum schaffen; schließlich rief er Mönche aus Heiligenkreuz in Österreich in
sein neues Kloster, das außerdem als Riegel gegen die wachsenden Macht des südböhmischen Adels¬
geschlechts der
Vítkovice
gedacht war. Das Kloster, dessen ursprünglicher Name Sancta Spinea
Coro¬
na
(Heilige Dornenkrone) lautete, verfügte über beträchtlichen Grundbesitz. Dieser ermöglichte im 14.
Jahrhundert den großzügigen Ausbau der Anlage im gotischen Stil. Die Feudalkrise, die sich in der ers¬
ten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Südböhmen zu einem langwierigen bewaffneten Konflikt auswuchs,
ging allerdings auch hier nicht spurlos vorüber. 1420 führten die Hussiten zwei Angriffe gegen das
Kloster und legten es für gewisse Zeit lahm. Unter den veränderten Bedingungen des 15. und 16. Jahr¬
hunderts vermochten die Zisterzienser ihr Eigentum dann nicht gegen die
agressive
Politik des Adels,
insbesondere der Rosenberg, zu verteidigen. Bis zu der nach 1620 einsetzenden Rekatholisierung vege¬
tierte das Kloster am Rande des Erlöschens dahin. Die folgende Stabilisierung nimmt sich im Vergleich
zu anderen böhmischen Klöstern eher bescheiden aus. Deutlich wird sie lediglich in der schrittweisen
Barockisierung der Gebäude nieder und - über die Klostergrenzen hinaus - in der Beförderung des Ma¬
rienkultes im nahen Wallfahrtsort
Kájov.
Trotz der von
Bohumír Bylanský,
dem letzten Abt von
Zlatá
Koruna, veranlassten
aufklärerischen Reformen wurde das Kloster 1785 aufgehoben. Die Klosterkirche
diente fortan als Pfarrkirche, die übrigen Sakralräume wurden geschlossen. Unter dem Namen
Zlatá Ko¬
runa,
dessen deutsche Form Goldenkron seit dem 14. Jahrhundert belegt ist, entwickelte sich ein Dorf.
Der Grundbesitz des Klosters ging an die Fürsten von Schwarzenberg über. Als neue Eigentümer ver¬
pachteten sie die künstlerisch wertvollsten Gebäude der Klosteranlage zur industriellen Nutzung. Die
ehemalige Klostersiedlung entwickelte sich zur Industriegemeinde. Details und Daten hierzu vereint die
vorliegende Publikation erstmals zu einer Gesamtdarstellung. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wechsel¬
ten Zündholzfabriken mit kleineren Textilbetrieben, seit Mitte des Jahrhunderts beherbergten die Räu¬
me sogar eine kleine Maschinenfabrik mit Gießerei. Ihr bedeutendster Betreiber war Peter Steffens aus
Aachen, der, in
Zlatá Koruna
ansässig geworden, das lokale
Fabrikantentum
voranzubringen versuchte.
Auch politisch war er aktiv und wurde als Landtags-, später als Reichstagsabgeordneter Sprecher der
deutschliberalen Unternehmer in Österreich-Ungarn. Damals erreichte die Verwüstung der künstlerisch
bedeutenden Räume in der ehemaligen Klosteranlage ihren Höhepunkt. Für sie war es sicher eine glück¬
liche Fügung,
dass
die Fabriken nicht prosperierten, vielmehr eine nach der anderen Bankrott gingen.
Ab 1908 unternahmen die Schwarzenbergs immer weitere Schritte zum Erhalt der bedeutendsten Baulich¬
keiten, wurden aber 1940 von den Nationalsozialisten enteignet. Seither liegt die Verantwortlichkeit alle
Restaurierungsmaßnahmen in staatlichen Händen.
503
Das Dorf
Zlatá Koruna
entwickelte sich zu einer zentralen Pfarrgemeinde mit Schule, Post, Bahnhof und
weiteren Ämtern. Während des Zweiten Weltkriegs verlief westlich der beiden tschechischsprachigen
Gemeinden
Zlatá Koruna
und
Plešovice
die politische Grenze zwischen dem Protektorat Böhmen und
Mähren und dem Deutschen Reich. Ein bewaffneter Aufstand gegen Kriegsende wurde in einem blu¬
tigen Gefecht niedergeschlagen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Leben in
Zlatá
Koruna
dem von der Kommunistischen Partei propagierten Vorstellung von einem sozialistischen Dorf
unterworfen.
Die Autoren waren sich bewusst,
dass
ein eher
positivistisch
akzentuiertes Konzept leicht Gefahr läuft zu
vereinfachen, würde es die verschiedenen miteinander so reich verwobenen Stränge und Ebenen der
geschichtlichen Entwicklung auf eine einzige Linie zwingen. Daher kommen manche der für
Zlatá Ko¬
runa
wichtigen und charakteristischen Aspekte in eigenständigen Themenkreisen zur Sprache, so das
musikalische Leben, die Literatur, Denkmalpflege, Brauchtum und Tradition. Aufgenommen wurden
außerdem einige der für
Zlatá Koruna
typischen Sagen. Sie runden das Gesamtbild ab, ist doch gerade
dieses
Narratív
ein wesentliches Zeugnis der Selbstreflexion durch das kollektive Gedächtnis.
Thema des Buches sind aber nicht nur Kloster und Gemeinde selbst, sondern ebenso die materiellen und
künstlerischen Zeugen ihrer Geschichte. Das historische Areal der Gemeinde schmiegt sich in einen
Meander
der Moldau und liegt abseits von größeren Siedlungen und Hauptverkehrsadern. Ein idea¬
ler Ort für eine Klostergründung! Er entsprach der Forderung nach größtmöglicher Konzentration auf
den Dienst an Gott in Abgeschiedenheit von der oberflächlichen Betriebsamkeit der Menschenwelt. Die
Mönche schufen geistlich und wirtschaftlich autarke Einheiten, ganz im Sinne des benediktmischen
Leitspruchs
Ora
et
labora
(Bete und arbeite). Die Gebäude des Klosters verteilten sich über die gesamte
Halbinsel und bildeten ein zusammenhängendes, funktional durchdachtes Ganzes. Kern des Klosters
waren, wie bei anderen nach der benediktinischen Regel vorgenommenen Gründungen auch, die Klos¬
terkirche und das daran anschließende Quadrat der Konventsgebäude. Die Kirche Maria Himmelfahrt
in
Zlatá Koruna
ist der größte Sakralbau Südböhmens und spiegelt, wie der Konvent auch, in ihren ver¬
schiedenen Baustilen die gesamte Klostergeschichte: eine gotische Kirche, umgestaltet im Stil von Re¬
naissance und Barock, im 19. Jahrhundert durch unangemessene Nutzung erheblich in Mitleidenschaft
gezogen, im 20. Jahrhundert einfühlsam wieder hergestellt. Zum Innenbereich des Klosters gehörten die
Gebäude, in denen sich die Wohnung des Abtes, das Krankenhaus und Unterkünfte für die Gäste befan¬
den. Unmittelbar daran schlössen die Wirtschaftgebäude an. Nach den hussitischen Kriegen zog sich das
mönchische Leben immer stärker in den inneren Teil der Anlage zurück, die Arbeiten im Außenbereich
wurden von Laien verrichtet. Das gleichnamige Dorf, das hier später entstehen sollte, lässt die Struk¬
turen der ehemaligen Klosterwirtschaft noch heute erkennen. Die profanisierte Laienkirche St.
Mar¬
garetha
und das so genannte Hospiz, ein eingeschossiges gotisches Haus unbekannter Bestimmung,
die gotische Bastei, Reste der gemauerten Einfriedung, die barocke Scheuer, verschiedene klösterliche
Wirtschafts- und Wohngebäude - all das fügt sich noch immer zu einem gewaltigen Gesamtkomplex, der
in Böhmen nicht seinesgleichen hat.
504
|
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