Poetik des Phantasmas: eine imaginationstheoretische Lektüre der Werke Hartmanns von Aue

Erst die Gegenwart eines Vorstellungsbildes stellt mittelalterlicher Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie zufolge die Voraussetzung für das Verstehen dar. Ohne den feinstofflichen Abdruck, der sich im Wahrnehmungsapparat bildet, wenn die äußeren Sinne (sensus exteriores) Informationen an die inneren...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Beteilige Person: Strittmatter, Ellen 1976- (VerfasserIn)
Format: Hochschulschrift/Dissertation Buch
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Heidelberg Winter 2013
Schriftenreihe:Studien zur historischen Poetik 15
Schlagwörter:
Links:http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=026733341&sequence=000002&line_number=0001&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA
Zusammenfassung:Erst die Gegenwart eines Vorstellungsbildes stellt mittelalterlicher Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie zufolge die Voraussetzung für das Verstehen dar. Ohne den feinstofflichen Abdruck, der sich im Wahrnehmungsapparat bildet, wenn die äußeren Sinne (sensus exteriores) Informationen an die inneren Sinne (sensus interiores) vermitteln, ist Denken nicht möglich. Wenn Wahrnehmen und Erkennen an die Präsenz eines Phantasmas gebunden sind, wenn der semantische Gehalt der Sprache selbst das Vorhandensein eines Vorstellungsbildes voraussetzt, lässt sich auch das Dichten als Reorganisation der inneren Bilder verstehen, als Produktionsprozess, der die eigenen Bedingungen nachzeichnet und ins Bild setzt. Die vorliegende Studie untersucht am Werk Hartmanns von Aue, wie sich das erkenntnistheoretische Problem der Phantasmen-Bildung in einer Kultur, deren pikturale wie literarische Werke Rücksicht auf die Darstellbarkeit durch Prozesse innerer Verbildlichung nehmen müssen, poetisch umsetzen lässt.
Umfang:422 S. Ill., graph. Darst.
ISBN:9783825361976