Der welsche Gast - BSB Cgm 571:

Das umfangreichste Lehrgedicht des 13. Jahrhunderts (etwa 14800 Reimpaarverse) stammt von dem sich als Besucher aus Italien ("welscher Gast") bezeichnenden Thomasin von Zerclaere, der 1215 in Friaul am Hof des Patriarchen von Aquileja, des früheren Passauer Bischofs Wolfger von Erla, sein...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Beteilige Person: Thomasin von Zerklaere 1186-1238 (VerfasserIn)
Format: Manuskript Buch
Sprache:Deutsch
Schlagwörter:
Links:http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066414-1
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00008214-2
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00106376-4
Zusammenfassung:Das umfangreichste Lehrgedicht des 13. Jahrhunderts (etwa 14800 Reimpaarverse) stammt von dem sich als Besucher aus Italien ("welscher Gast") bezeichnenden Thomasin von Zerclaere, der 1215 in Friaul am Hof des Patriarchen von Aquileja, des früheren Passauer Bischofs Wolfger von Erla, sein Werk für "vrume rîter, guote vrouwen, wîse phaffen" niederschrieb. In zehn Teile gegliedert, besteht jeder Teil seinerseits aus etwa zehn Kapiteln. Der erste Teil bringt für die adlige Jugend eine Hofzucht - die erste in deutscher Sprache -, im zweiten Teil beginnt die Tugendlehre mit der über allen Werten stehenden "staete" (Beständigkeit), im siebten Teil kommt eine Wissenschaftslehre ergänzend hinzu, die letzten Teile stehen unter den Begriffen "mâze", "reht" und "milte" und behandeln Aspekte der traditionellen Fürstenlehre. Im achten Teil verteidigt Thomasin die päpstliche Autorität gegen die Polemik Walthers von der Vogelweide. Der Text ist in 24 Handschriften erhalten, die vorliegende wurde von einer einzigen Hand in schwäbischer Sprache in einer Bastardaschrift aufgezeichnet. Fast alle Handschriften waren bebildert, Themen und Platzierung der Bilder festgelegt. Cgm 571 enthält 110 davon. Bezeichnungen und Spruchbänder erläutern die Bedeutung und betonen den belehrenden Charakter der Bilder. // Autor: Peter Czoik // Datum: 2016
Englische Version: The most extensive teaching poem of the 13th century (about 14,800 rhyming couplet verses) comes from Thomasin von Zerclaere, who called himself a visitor from Italy ("Romance stranger") and wrote his work for "vrume rîter, guote vrouwen, wîse phaffen" (brave knights, good noble ladies, wise clergy) in Friuli at the court of the patriarch of Aquileia, the former bishop of Passau, Wolfger von Erla in 1215. Divided into ten parts, each part consists of about ten chapters. The first part lectures on courtesy for young nobles, the first in German language, in the second part the virtue doctrine begins with the "staete" (permanence) taking precedence above all values, in the seventh part a science doctrine is added, the last parts are under the terms "mâze" (reliability) "reht" (justice) and "milte" (grace) and deal with aspects of the traditional prince doctrine. In the eighth part Thomasin defends the papal authority against the polemics of Walther von der Vogelweide. The text is preserved in 24 manuscripts, this one was written by a single hand in Swabian language in Bastarda Gothic script. Almost all manuscripts were illustrated, the themes and placement of the pictures defined. Cgm 571 contains 110 of them. Designations and banners explain the meaning and emphasise the instructive character of the pictures. // Autor: Peter Czoik // Datum: 2016
Beschreibung:Unbeschrieben: 105r, 107
98 kolorierte Federzeichnungen
BSB-Provenienz: Ulm, Stadtbibliothek
Altsignatur: Clm 21278
Kurzaufnahme einer Handschrift
Umfang:I + 107 Bl. - Papier Ill. 31 x 21 cm