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Bibliographische Detailangaben
Beteiligte Personen: Flash, Paige A. (KomponistIn, TänzerIn), Preis, Urška (KomponistIn, TänzerIn), Schneider, Stefan 1961- (KomponistIn)
Weitere beteiligte Personen: Holzinger, Florentina 1986- (ChoreografIn, TänzerIn), Alia, Melody (TänzerIn), Alvarez Ruiz, Saioa (TänzerIn), Busch, Inga 1968- (TänzerIn)
Format: Video Software
Sprache:Kein sprachlicher Inhalt
Veröffentlicht: Berlin Bickmann & Kolde GbR [2024]
Schriftenreihe:Tanzforum Berlin Nr. 1950
Schlagwörter:
Links:https://www.tanzforumberlin.de/produktion/ophelias-got-talent/
Abstract:"Auf dem nassen Terrain der Bühne wird das Ophelia-Sein trainiert: die Verkörperung der sie umgebenden Gesetzmäßigkeiten und die bewusste Befriedigung fremder Phantasien sind Teil eines ambivalenten Spiels, dessen Meisterin sie ist. Die Narrative ihrer Vorfahren Leda, Melusine, Undine, der Nymphen, Nereiden oder Sirenen sind es, die immer noch die heutigen Biografien prägen. Als exzellente Tänzerinnen, die die Musik lieben und Menschen ins Wasser locken, in die Tiefe zwingen und sie dort in den Spiegel der Venus blicken lassen, bleibt doch der wahre Ort ihrer Bedeutung im Dunkeln, untergegangen und auf den Grund gesunken. Und nur der Fäulnisprozess treibt ihre Körper an die Oberfläche, wo sie treiben, bis man sie findet, oder sie zerfallen, Eins geworden mit der Natur. Wasser ist das Element der Anpassung und gleichzeitig Sinnbild seiner Fähigkeit zur Ausdehnung, einer endlosen, ewigen, unauflösbaren Einheit mit der Außenwelt. Weiblichkeit wurde ikonografisch häufig mit Wasser in Verbindung gebracht. Und mit dem Tod: Stehend am wellenlosen Teich ist es synonym für die Domestizierung der weiblichen Subjektivität, Schaum auf dem Meer das Ergebnis ihrer Auflösung, ein Fischschwanz das Bild ihrer aberkannten Sexualität. In einer ozeanischen Landschaft voll kulturgeschichtlicher Referenzen zu Wasserwesen und ertrunkenen Unbekannten geht es nicht nur darum, wie man den prekären Umständen einer von klimakatastrophalen Szenarien geprägten Gegenwart durch Training entkommen kann, sondern auch um die Spekulation auf neue Lebensformen, die diese Umstände in sich aufgenommen, verwandelt, zu neuen Wesen machen. Fluktuation, Reflexion, Reproduktion, Heilung und Gewalt: in Florentina Holzingers neuer Arbeit an der Volksbühne vollzieht das multidisziplinäre Ensemble aus mehreren Generationen eine physische Studie zur Psychologie des Wassers im 21. Jahrhundert." [www.tanzforumberlin.de]
Umfang:1 DVD-Video (146 min) farbig 12 cm