Karl Kraus und Peter Altenberg: eine Typologie moderner Haltungen

Karl Kraus und Peter Altenberg? Nein, K. K. und P. A. Keine Doppelbiografie der Wiener Autoren, sondern eine literarische Ethik: zwei Typen, zwei Stile, zwei Haltungen der Moderne. Die Fotografie von »Karl Kraus und Peter Altenberg im Adriatischen Meere« stellt keinen Zusammenhang dar, sondern setzt...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Beteilige Person: Ganahl, Simon 1981- (VerfasserIn)
Format: Hochschulschrift/Dissertation Elektronisch E-Book
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Konstanz Konstanz University Press [2015]
Schlagwörter:
Links:https://doi.org/10.46500/83539059
Zusammenfassung:Karl Kraus und Peter Altenberg? Nein, K. K. und P. A. Keine Doppelbiografie der Wiener Autoren, sondern eine literarische Ethik: zwei Typen, zwei Stile, zwei Haltungen der Moderne. Die Fotografie von »Karl Kraus und Peter Altenberg im Adriatischen Meere« stellt keinen Zusammenhang dar, sondern setzt einen Unterschied in Szene. Anstatt sich anzulächeln, vielleicht den Arm auf die Schulter gelegt, wie es Freunde im Moment der Aufnahme gerne tun, verkehrt sich der eine im andern. Für Simon Ganahl ist dieses Bild nicht nur eine Momentaufnahme, sondern ein Diagramm, das die historische Wirklich­­keit verdichtet. Abgesehen von Karl Kraus und Peter Altenberg zeigt es auch die Typen K. K. und P. A., die mehr als österreichische Schriftsteller sind: Akteure und Aktanten zugleich. Ganahls dramatische Studie erkundet die modernen Haltungen, die in den Werken der beiden Autoren zum Ausdruck kommen. Im Zentrum stehen dabei die Dritte Walpurgisnacht, die Kraus 1933 verfasste, und Altenbergs Pròdromos, der 1905 erschien. Ganahl stellt jedoch keinen biografischen oder philologischen Vergleich an, sondern versucht, einen Erfahrungsraum der Lektüre zu erschließen. Im Fall von K. K. heißt die leitende Frage: Was konnte man 1933 in Wien von der nationalsozialistischen Machtergreifung wahrnehmen, wenn man der medialen Berichterstattung folgte? Ihre Beantwortung führt den Hintergrund der »kakanischen« Kritik vor Augen, wonach die Massenmedien die Vorstellungskraft zerstören. Bei P. A. geht es hingegen um den eigentümlichen Markt der Existenz- weisen von 1905, auf dem Lebensreformer, Rassenhygieniker und Reklameberater mögliche Identitäten anbieten. Fern davon, sich auf ein Angebot festzulegen, sucht der »panische« Essayismus jene Rollen, die das Leben stärken, und findet überall Quellen der Lust. Ganahls Entwurf einer literarischen Ethik schlägt am Ende die Brücke zur Gegenwart: In einem Dialog treffen K. K. und P.
Umfang:1 Online-Ressource (236 Seiten) Illustrationen
ISBN:9783862530595
3862530590
DOI:10.46500/83539059