Faust - der Tragödie erster und zweiter Teil: von Johann Wolfgang Goethe
Die zwei Teile von Goethes "Faust" an einem Abend! Das dauert über fünf Stunden. Wer leistet sich so viel Zeit für Theater? Die Mecklenburger, wenn sie ihr Staatstheater in Schwerin besuchen! Dort haben Regisseur Christoph Schroth und sein Ensemble eine Bearbeitung in Szene gesetzt, die Pu...
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Format: | Video VHS |
Sprache: | Nichtbestimmte Sprache |
Veröffentlicht: |
[Berlin]
Fernsehen der DDR
[1981]
|
Schriftenreihe: | Logenplatz
|
Zusammenfassung: | Die zwei Teile von Goethes "Faust" an einem Abend! Das dauert über fünf Stunden. Wer leistet sich so viel Zeit für Theater? Die Mecklenburger, wenn sie ihr Staatstheater in Schwerin besuchen! Dort haben Regisseur Christoph Schroth und sein Ensemble eine Bearbeitung in Szene gesetzt, die Publikum aus nah und fern herbeilockt. Natürlich kommt Schroth nicht ohne empfindliche Striche aus. Gewonnen aber wird ein schlüssiger Theaterabend: Fausts welthistorischer Aufbruch. Das ungeheure Panorama seiner Lebensstationen wird gezeigt, der Intellektuelle, der der mittelalterlichen Wissenschaft entsagt und sich nach langem, kämpferischem Leben zum frühkapitalistischen Unternehmer mausert. Vorgeführt wird alles als naiv-sinnfälliges Theaterspiel, souverän im Umgang mit dem Material und immer auf unmittelbare Kommunikation mit dem Zuschauer bedacht. Da ist der glänzende Einfall, den Faust von vier Darstellern spielen zu lassen. Wolf-Dieter Lingk ist der um Erkenntnis ringende, schmächtige, weltfremd anmutende Faust der Studierstube ... Horst Kotterba ist der junge, ungestüme Faust, der Margarethe in lauterer Leidenschaft verfällt ... Peer Jäger ist der gereifte, die "kleine Welt" Margarethes vergessende und sich der "großen Welt" zuwendende Faust ... Heinrich Schmidt dann ist der sehr alte Faust, der selbstbewußte Unternehmer; der in seinem Besitzstreben über Leichen geht ... Fausts Widerpart, Mephistopheles, wird von einer Frau gespielt. Das ist eine kühne Entscheidung. Das Teuflische als das Ewigweibliche? Die Frage stellt sich, erübrigt sich aber schnell. Lore Tappe gibt den Mephisto mit lockerer Selbstverständlichkeit, ganz undämonisch ... Das ganze Spiel (Musik: Rainer Böhm) begibt sich in einem in die Bühne hineingestellten Guckkasten, eine Art überdimensionale Wellblech-Garage. Sinnbild für die "kleine Welt". (Junge Welt, 8./9.12.1979) |
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