Epigramm: Unter "Epigramm" versteht man 1. Inschriften auf Grabsteinen, Weihegaben, Gefäßen, Geräten, Waffen, Gebäuden und Denkmälern, die Gegenstand der Epigraphik sind und die - nach einer archaischen Vorstufe - wohl besonders durch Simonides von Keos eine neue Form erhalten haben; 2. seit nachklassischer Zeit eine Sorte von literarischen, "sofort für das Buch gedichteten" Texten, deren Entstehung ebenso wie deren wichtigste Konstitutionsmerkmale (etwa Kürze) nicht monokausal aus dem inschriftlichen Verwendungszusammenhang erklärt werden können. 3. Spätestens seit dem ausgehenden Quattrocento wird der Ausdruck in Anlehnung an Plinius d. J. in der neulateinischen Dichtung Italiens auch im Sinne von carmen verwendet als Sammelbezeichnung für "verschiedene Arten der Kleinpoesie":
Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Beteiligte Personen: Verweyen, Theodor 1937- (VerfasserIn), Witting, Gunther 1940- (VerfasserIn)
Format: Paper
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 1994