Nachlass von Heinrich Lautensack (1881-1919) – BSB Ana 615: C,1,11 Heinrich Lautensack (1881 - 1919) Nachlass: Notiz über Aufenthalt in psychischer Klinik, Manuskript - BSB Ana 615.C.I.11

"Dieser Mensch, der die längste Zeit seines kurzen Lebens aus Häßlichkeit und Armut, Neigung und Delikatesse der Empfindung ein Onanist gewesen war, verirrte sich dann einmal in ein Frauenbett und starb an den Folgen der Lues [= Syphilis]", so harsch lautet das Urteil von Franz Blei über d...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Beteilige Person: Lautensack, Heinrich 1881-1919 (VerfasserIn)
Format: Buch
Sprache:Deutsch
Links:http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00103100-0
Zusammenfassung:"Dieser Mensch, der die längste Zeit seines kurzen Lebens aus Häßlichkeit und Armut, Neigung und Delikatesse der Empfindung ein Onanist gewesen war, verirrte sich dann einmal in ein Frauenbett und starb an den Folgen der Lues [= Syphilis]", so harsch lautet das Urteil von Franz Blei über die Krankheit seines Schriftstellerkollegen Heinrich Lautensacks (1881-1919), der vor allem für seine naturalistischen Dramen in der Schwabinger Künstlerszene bekannt war. Tatsächlich war der zweimal verheiratete Lautensack nicht so einsam, wenngleich die Krankheitsart sowohl zu seinen im Wahnsinn verfassten persönlichen Notizen als auch zu seinen medizinischen Symptomen offensichtlich passt: er magerte ab, war abwechselnd euphorisch und litt unter Depressionen. Er sollte in der heimatlichen Ruhe Passaus genesen, am 9. März 1918 starb jedoch sein Mentor Frank Wedekind, zu dessen Grablegung er reiste und beim Versuch, diese filmisch festzuhalten, zusammenbrach. Der wahnsinnig gewordene Lautensack kam daraufhin in verschiedene Heilanstalten (Münchner psychiatrische Klinik, Haar, ein Sanatorium im Isartal), wo er immer noch unermüdlich an einzelnen Werken arbeitete. // Autor: Peter Czoik // Datum: 2016
Beschreibung:Handschriftlich
Kurzaufnahme einer Handschrift
Umfang:2 Bl. - Papier