Untersuchungen über Funktionen und Wirkungen von Zeitungen in ihrem Leserkreis:
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Bibliographische Detailangaben
Beteilige Person: Kunz, Gerhard (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaften 1967
Schriftenreihe:Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen 1840
Schlagwörter:
Links:https://doi.org/10.1007/978-3-663-02760-7
https://doi.org/10.1007/978-3-663-02760-7
Beschreibung:Kaum ein Sachverhalt der fortgeschrittenen Industriegesellschaften wurde empirisch so intensiv untersucht wie die Massenkommunikation. So unbestritten die Existenz von Wirkungen der Massenmedien auf die Meinung, Einstellung und das Verhalten ihres Publikums ist, so umstritten sind doch weiterhin die zahlreichen Versuche einer funktionalen oder gar kausalen Zuordnung. Während die Soziologie und Sozialpsychologie in anderen Teilbereichen, z. B. der Industrie- oder Berufssoziologie, das Stadium der Ideologiekritik zwar nicht überwunden, aber doch weitgehend abgeklärt hat, sieht sich die Massenkommunikationsforschung vor allem immer wieder aufgerufen, eingespielte und eingeschliffene, stereotype Vorstellungen über die Wirkung der Massenmedien zu widerlegen. In besonderer Weise muß sie sich dabei einerseits mit einem psychologischen Reduktionismus, der wesentlich in der Tradition von LE BON steht, auseinandersetzen und andererseits gegen eine ästhetisierende Kulturkritik wehren, deren Position mit dem Begriff des »aristokratischen Individualismus« (FRIEDRICH NIETZSCHE) zutreffend beschrieben ist. »Der Aufstand der Massen« (ORTEGA y GASSET) wird als die gesellschaftliche Entwicklung der letzten hundert Jahre verstanden, bei der eine ungegliederte und unbestimmte Vielzahl isolierter und gleichartiger Individuen in kulturgefährdender Absicht aufgebrochen ist, angetrieben und bestimmt von der »Massenseele« (GUSTAVE LE BON), welche sich einzig in »einer häßlichen Möglichkeit des Menschseins« verwirklichen kann, wie Hofstätter diese gesellschaftsphilosophische Vision treffend gekennzeichnet hat ( P. R. HOFSTÄTTER, 1957, S. 9). Wo aber die Strukturierung gesellschaftlicher Prozesse verkannt und die Existenz sozialer Gruppierungen und Illstitutionalisierungen in ihrer vergesellschaftenden Funktion mißdeutet wurden, konnte die »Legende von der Massengesellschaft« (THEODOR GEIGER) entstehen
Umfang:1 Online-Ressource (84 S.)
ISBN:9783663027607
9783663008477
DOI:10.1007/978-3-663-02760-7