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Bibliographische Detailangaben
Beteilige Person: Thenius, Erich 1924-2022 (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Berlin, Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 1981
Ausgabe:Dritte, neu bearbeitete Auflage
Schriftenreihe:Verständliche Wissenschaft 81
Schlagwörter:
Links:https://doi.org/10.1007/978-3-642-81620-8
Beschreibung:Abgrenzung, Gliederung, Aufgaben und Ziele der Paläontologie Die Paläontologie ist die Wissenschaft von den Lebewesen der "Vorzeit" (= Prä-Holozän, d. h. Zeit vor der geologischen Gegenwart [Holozän], deren Beginn mit etwa 10000 Jahren anzugeben ist; vgl. Zeittafel auf S. 187). Der Name stammt aus dem Griechischen (= Lehre von den alten Lebewesen) und wurde im Jahr 1822 erstmalig von französischen Wissenschaftlern (D. DE BLAINVILLE und ADOLPHE BRONGNIART) verwendet, nachdem dieses Fachgebiet vorher als Petrefaktenkunde (Petrefakten = Versteinerungen) bezeichnet wurde und praktisch nur Hilfswissenschaft der damals als Geognosie bezeichneten Geologie war. Heute ist sie längst ein eigenes Fach, wie dies auch die zunehmende Zahl eigener Universitätsinstitute dokumentiert. Paläontologische Quellen Die Objekte der Paläontologie sind die Fossilien, die meist als Versteinerungen überliefert sind. Die Bezeichnung Fossil (vom lat. fodere = graben) geht auf AGRICOLA (= GEORG BAUER, 1494-1555) zurück, der darunter auch Mineralien, Artefakte (vom Menschen hergestellte Geräte, z. B. Faustkeile) und Scheinfossilien (z. B. Konkretionen) verstand und sie übrigens als Naturspiele deutete. Heute ist der Name Fossil konventionell auf Reste vorzeitlicher Lebewesen (= Körperfossilien) und deren Lebensspuren (= Spurenfossilien) beschrankt. Körperfossilien sind durchaus nicht immer als Versteinerungen überliefert, wie etwa Mammutkadaver aus dem eiszeitlichen Frostboden, Tintenbeutel von Tintenfischen oder sog. Hautexemplare von Fischechsen aus dem Mesozoikum beweisen. Fossil bedeutet keineswegs ausgestorben, wie der Nachweis zahlreicher rezenter (d. h. holozäner) Arten in der "Vorzeit" belegt. Andrerseits müssen ausgestorbene Arten (z. B. Quagga als Zebraart in Südafrika) nicht unbedingt fossil überliefert sein
Umfang:1 Online-Ressource (XII, 204 S. 49 Abb)
ISBN:9783642816208
9783540106746
ISSN:0083-5846
DOI:10.1007/978-3-642-81620-8