Lebensgeschichten aus der Fremde: Autobiografien deutschsprachiger emigrierter SchriftstellerInnen als Beispiele literarischer Akkulturation nach 1933

Mit der Massenauswanderung aus Deutschland und Europa zwischen 1933 und 1941 nahmen Flucht- und Lebenswege ihren Ausgang, die in zahlreichen Fällen nie mehr zurück in die verlassene Heimat, sondern vielmehr zu einer neuen persönlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Existenz führten. Etliche sol...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Beteilige Person: Krause, Robert 1980- (VerfasserIn)
Format: Hochschulschrift/Dissertation Buch
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: München edition text + kritik 2010
Schlagwörter:
Links:http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=020431080&sequence=000001&line_number=0001&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA
Zusammenfassung:Mit der Massenauswanderung aus Deutschland und Europa zwischen 1933 und 1941 nahmen Flucht- und Lebenswege ihren Ausgang, die in zahlreichen Fällen nie mehr zurück in die verlassene Heimat, sondern vielmehr zu einer neuen persönlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Existenz führten. Etliche solcher Lebensgeschichten aus der Fremde werden durch autobiografische Texte bezeugt und tragen als Erinnerungen bis heute zum kulturellen Gedächtnis und zur kollektiven Identität der Nachkriegsgesellschaften bei. Sie illustrieren, dass die Emigration vielfach als Chance für ein, in aller Regel unfreiwilliges, neues Leben im Ausland begriffen wurde. Wie unterschiedlich diese weiteren Lebensverläufe in der Erinnerung aussehen können und welche mannigfachen Schwierigkeiten und Möglichkeiten für die Betroffenen bestanden, zeigt die vorliegende Studie anhand zahlreicher Autobiografien. Unter deren Verfassern sind Klaus Mann und Hans Sahl, die als bekannte Emigranten gelten können; Susanne Bach, Mirjam Michaelis, Ernst Erich Noth und Ruth Tassoni hingegen sind Repräsentanten eines bislang von der Forschung vernachlässigten Autorentypus’, der hier zu entdecken und zu rehabilitieren ist. Dies gilt auch für Vilém Flusser, der ungeachtet seiner Erfahrungen als europäischer Emigrant und brasilianischer Immigrant bislang fast ausschließlich als Medienphilosoph rezipiert wurde. Die individuellen Versuche dieser Schriftsteller und Schriftstellerinnen, sich auf ihre jeweiligen Gastländer einzulassen, zu denen Frankreich, die USA, Brasilien und Palästina bzw. Israel gehören, werden ebenso rekonstruiert wie ihre Vermittlerrolle zwischen den verschiedenen Kulturen und Nationalliteraturen.
Umfang:359 S.
ISBN:9783869160795