Plavučie chramy Rossii: istorija flotskogo duchovenstva
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Volgograd
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| adam_text | ZUSAMMENFASSUNG
Die russische orthodoxe Kirche leistete einen großen Beitrag bei der
Gründung der russischen Flotte. Noch zur Zeit Peters der Ersten nahmen
die Kloster an der Bildung von Kriegsschiffen teil. Viele Kriegsschiffe wurden
zu Ehren von orthodoxen Feiern und Heiligen benannt. Am Anfang des 18.
Jahrhunderts kamen Priester auf die Schiffe. Sie waren heilige Lehrer der
Seeleute, trösteten die Sterbenden, pflegten die Kranken, ermunterten die
Mannschaft in schweren Minuten. Auf dem Deck hat man gebetet, kurze
Tedeums
wurden abgehalten, aber es gab keine fahrenden Gotteshäuser,
wo Liturgien angehalten werden konnten. Die erste solche Kirche entstand
im Jahre 1851 auf dem Kriegsschiff
dallada»,
das sich mehrmals auf
große Fahrt begab. Sein Priester wurde Archmandrit Awwakum (D.S.
Tschestnoj, 1804-1866), ein hervorragender Missionär, der die chinesische,
mongolische und tibetische Sprache beherrschte.
Allmählich verbreitete sich der Glauben in der russischen Armee und
Flotte. Viele Priester wurden berühmt, weil sie heldenmütig ihre Heimat
verteidigten. Zur Zeit der Oktoberrevojution 1917 gab es in den Truppe
5000 Priester. Ein großer Teil von ihnen wurde getötet, denn für ihren
Glauben sie wurden von Atheisten verfolgt.
Noch vor der Oktoberrevolution im Jahre 1910 wurde eine richtige
Kirche, genannt «Heilige Nikolaus der Wunderschöpfer», auf dem Dampfer
errichtet. Sie befuhr das Kaspische Meer und die Wolga, gab dabei den
Fischerbrigaden, die einige Monate im Meer fuhren, geistlichen Beistand.
Dieses schwimmendes Gotteshaus fuhr Siedlungen an, in denen es keine
Kirche gab. Wegen finanzieller Schwierigkeiten war es nur 3 Jahre
unterwegs. Der rassische Zar Nikolaus der Zweite begeisterte sich für die
Idee der schwimmenden Kirche, interessierte sich für die Arbeit dieser
fahrenden Kirche und schenkte 1912 der Alexander-Newski-Gesellschaft
gegen den Alkoholmissbrauch» seine Jacht «Marewo», um diese Jacht in
ein fahrendes Gotteshaus mit dem Antialkoholmuseum umzubauen.
138
Alle russischen Traditionen begannen erst gegen Ende des
XX.
Jahrhunderts wieder aufzuleben. Neu gebaute Schiffe begann man zu
weihen, zerstörte Kirchen wurden wiederaufgebaut. Man führte Kreuzgänge
über die großen Flüsse Russlands, Weißrusslands und Ukraine. Heute
machen die Priester oft weite Reisen auf Kriegsschiffen und atomaren U-
Booten. Seit 1996 fahren die Priester zusammen mit Ärzten, Sozialarbeitern
und Schauspielern auf dem Motorschiff
«Andrey
Perwoswannyj (Apostel
Andreas)» auf dem sibirischen Fluss Ob und verteilen Kleidung,
Lebensmittel, Bücher und Medikamente.
Im Jahre 1997 begann eine neue Etappe des Auftretens von
schwimmenden Gotteshausn, als Theodor van der Vord, orthodoxer
Priester aus Holland und Vertreter der internationalen Spendenorganisation
«Kirche in Not», Wolgograd besuchte. Der örtliche Priester Nikolaus
Agafonow und der Unternehmer Wladimir Korezkij konnten mit Hilfe von
ausländischen Philanthropen aus einem gewöhnlichen Lastkahn das fahrende
Gotteshaus
«Swjatiteľ
Innokentij» aufbauen.
Im Mai 1998 wurde die Kirche vom Metropolit
German
geweiht und
kurz danach fuhr sie über den Don. In den Gebieten der Kosaken waren
die Kirchen .während der atheistischen Zeit zerstört und die Priester und
Gläubigen ermordet worden. Heute ist kein Geld vorhanden, um in jeder
Siedlung eine Kirche zu bauen. Deshalb war das schwimmende Gotteshaus
sehr nützlich. Während der ersten Fahrt besuchte die
«Swjatiteľ
Innokentij»
28 Siedlungen, in denen 446 Menschen getauft wurden, mehr als 1500
Gläubigen empfingen das Abendmahl und etwa 2700 orthodoxe Menschen
nahmen an Gebeten teil.
Die Kirche blieb 3-4 Tagen in jeder Siedlung. Sie wurde zum Zentrum
der Missionsarbeit, die Menschen kamen hierher. Wenn die Kirche in die
Siedlung kam, ging der Priester in jedes Haus und lud die Menschen zum
morgendlichen und abendlichen Gottesdienst ein. Dann hielt der Priester
eine Predigt,
fìihrte
ein Gespräch mit Menschen, antwortete auf Fragen,
verlas die Namen derer, die eine Taufe wünschten und verteilte geistliche
Bücher und die orthodoxe Zeitung «Prawoslawnoe slowo (Das Orthodoxe
Wort)». Während der Reisen von 3-4 Monaten kamen jedes Jahr etwa
2000 Menschen in das schwimmende Gotteshaus, während dieser Zeit
taufte der Priester etwa 2000 Menschen.
Jedes Jahr fühlte man den helfenden Einfluss dieses schwimmenden
Gotteshauses. In den Kosakensiedlungen und Vorwerken entstanden
Kirchengemeinden, Gebethäuser, Kirchen. Im Jahre 1998 fuhr das
schwimmende Gotteshaus in 28 Siedlungen, in denen es keine Kirche gab;
im Jahre 2002 aber besuchte das schwimmende Gotteshaus nur 13
Siedlungen.
139
Die Presse und ausländische Touristen interessieren sich für diese
einzigartige Kirche. Journalisten aus vielen Ländern der Welt besuchten sie
und einige nationale Fernsehsendungen produzierten Filme über die Tätigkeit
dieser Kirche. Seit 1999 steht sie im Winter in der tiefen Bucht der Siedlung
Pjatimorsk und wird als örtliche Kirche genutzt.
Das zweite schwimmende Gotteshaus
«Swjatiteľ
Nikolaj»
begann seine
Tätigkeit am 12. Juli 2000. Auch diese Kirche wurde auch aus Mitteln der
Organisation «Kirche in Not» gebaut. Nach der Weihe stand die Kirche
zuerst in Wolgograd beim Jachtklub
«Dinamo».
Jeden Tag empfing sie
während des Aufenthalts von Fahrgastschiffen Hunderte Pilger und Gäste
von Schiffsfahrten. Viele Gläubige kamen hierher, um für die Ruhe der
Verstorbenen des atomaren U-Bootes «Kursk» zu beten. Die Menschen
kamen her, um der während der Stalingrader Schlacht verstorbenen Seeleute
zu gedenken. Während der Stalingrader Schlacht war die Gegend am
Flusshafen Schauplatz bestialischer Kämpfe und viele Seeleute waren
gefallen. In dieser Gegend taten die Faschisten alles Mögliche, um die
Schifffahrt auf die Wolga zu unterbinden. Die Fährstellen und Schiffe
wurden barbarisch bombardiert.
Später wurde das schwimmende Gotteshaus in die Siedlung Oktjabrskij
des Kalatscher Bezirk gebrächt, wo es für die Soldaten des Militärstädtchens
einen ständigen Platz erhielt. An der Spitze beider schwimmender
Gotteshäuser steht Priester Gennadij Chanykin. Jetzt gab der Metropolit
German
seinen Segen zur Errichtung eines dritten schwimmenden
Gotteshauses. Das wird die schwimmende Kirche «Der heilige Fürst
Wladimir» sein.
Die Anregung der Wolgograder Diözese wurde auch von weiteren
Diözesen, durch deren Territorien große Flüsse fließen, aufgenommen.
Ein schwimmendes Gotteshaus plant man in der Irkutsker und Twerer
Diözesen und auf Kamtschatka aufzubauen. Gott helfe Ihnen! Wenn Sie,
geehrter Leser, der schwimmenden Gotteshaus helfen wollen, rufen Sie
bitte 8-902-385-10-97 (Priester Gennedij Chanykin) oder 07-8442-383458
(Pressechef der Wolgograder Diözese Sergej Iwanow) an.
140
SUMMARY
The Russian Orthodox Church has made a significant contribution to
the creation of the Russian Fleet. In the 17th century, under Peter the
Great, monasteries took part in shipbuilding. Many boats got their names
from Orthodox holidays and saints. In the early 18th century, priests began
to be included into ship crews. They supplied pastoral ministry to sailors,
consoled the dying, comforted the sick, and cheered the crew at times of
trouble. Corporate prayers were served on the deck, but there were no
proper churches to celebrate liturgy. The first church aboard ship was
built on the
«Pallada»
fregate
that made frequent long-distance voyages.
The priest was archimandrite Awakum
(D.S.
Chestnoy,
1804-1866) -
a
prominent missionary and orientalist-sinologist, who spoke Chinese,
Manchurian, Mongolian and Tibetan.
In the course of time, a whole system of military clergy was formed
in the Russian army and navy. Many of the priests earned glory defending
their homecountry. By the October revolution
(1917),
the Russian military
forces numbered
5,000
clergymen, of whom many were murdered during
the times of persecutions by Bolsheviks.
In
1910,
a church dedicated to St. Nicholas was built on a side-
wheel steamer in Astrakhan. It operated on the Caspian Sea and the river
Volga, providing pastoral care to fishermen, who spent months afloat, as
well as to the local residents. After only three years of operation the church
ceased to exist due to financial difficulties. Interested in such forms of
church activities, last Russian Emperor Nicholas
Π
in
1912
gave his yacht
«Marevo» to the Alexander Nevsky Temperance Society, with the purpose
of converting it into a floating church and an anti-alcohol museum.
It was only in the
1990s
that the revival of the Russian traditions
began
-
consecration of newly-built ships, re-building of churches, religious
processions (krestnyi khod) along the great rivers of Russia, Ukraine and
Belarus. Now it is not uncommon for Orthodox priests to join the crew
of military ships and nuclear submarines on long-distance voyages. Since
1996,
clergymen
-
along with medical workers, social workers and artists
-
have been travelling on the motor ship «Andrei Pervozvannyi» (Andrew
the First Called) up and down the Siberian river Ob, providing the local
communities with clothes, food, books and medicines.
A new chapter in the history of floating churches opened in
1997,
when a representative of «Aid to the Church in Need», Dutch Orthodox
priest
Theodor
van
der Vord,
visited Volgograd. Supported by this
141
international
charity, local cleric Nikolai Agafonov and entrepreneur Vladimir
Koretsky converted an ordinary barge into a floating church dedicated to
St. Innokenty. It was consecrated in May
1998
by metropolitan German
and soon embarked on its first trip on the river Don. The Don region,
populated by Cossacks, suffered severe oppression during the communist
times
-
Christian faith was uprooted by force, churches were exploded,
clergy and laymen were murdered. Due to the lack of finances, it is
impossible to build a church in every village today. So, a «mobile» church,
towed along the Don, provides a very useful service.
During its first trip «St. Innokenty» visited
28
villages, where
446
people were baptised,
1500
believers received communion,
2700
took part
in corporate prayers. The floating church spent on average three to four
days in each village, acting as a centre of missionary work. The priest
visited local administrations and homes, inviting people to the services of
worship. Apart from conducting services, he gave sermons, answered
questions, provided preparation for baptism, gave out spiritual books and
periodicals, offered recordings of spiritual music for broadcasting at local
radio stations. About two thousand people visited the floating church
annually during the
3-4
month navigation, and more than two thousand
people have been baptised over the past five years.
Soon the salutary effect of «St. Innokenty» trips became evident.
Prayer houses and churches started to open in the villages. While in
1998
there were
28
churchless villages in the area of the boat s operation, in
2002
this figure dropped to
13.
The unique floating church attracts mass media workers and foreign
tourists. It has received journalists from dozens of countries. Several
international TV channels have made documentaries about the church s
activities. In wintertime «St. Innokenty» is moored in Pyatimorsk, where
it is used as a stationary place of worship.
The second floating church in the name of St. Nicholas was launched
on July
12,2000.
The construction was also funded by «Aid to the Church
in Need». After the consecration, the boat was anchored at the yacht club
«Dinamo»,
where it received hundreds of believers from the coming cruise
ships and pleasure boats. Many people came there to pray for the repose
of the sailors of the «Kursk» submarine and all those who had died in the
Stalingrad battle (at this point of passage across the river, the Volga was
literally boiling because of falling bombs, shells and burning oil). Then «St.
Nicholas» was pulled to the village of Oktyabrsky (Kalachovsky district)
and became a place of worship for the staff of the local military garrison.
The rector of both the churches is Fr. Gennady Khanykin. At present,
with the blessing of German, Metropolitan of Volgograd and Kamyshyn, a
142
third
-
now self-propelled
-
floating church dedicated to St. Vladimir is
being built on a former military landing ship. It will sail up and down the
river Volga.
Other sees with large rivers on their territories have followed
Volgograd s example. Floating churches are to be launched in Yakutsk,
Tver dioceses, as well as in the Kamchatka region. God help them! And if
you wish to help the floating churches, please call
8-902-385-10-97
(Rev.
Gennady Khanykyn) or
8442-38-34-58
(Sergei
Ivanov,
press secretary
Volgograd diocese).
Перевод кандидата филологических наук
Дагмар Ян, г. Франкфурт-на-Одере.
Рис.
7.
Отец Веренфрид с Матерью
Терезой посещают больных во
время поездки в Индию.
1961
г.
Рис.
8.
Первые пожертвования для
нуждающихся после окончания
Второй мировой войны
отцу Веренфриду давали салом
143
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