Suchergebnisse - Nissen, Margret 1938-
Albert Speer

Der ehrgeizige Architekt, seit 1931 Mitglied der NSDAP, suchte gezielt die Nähe Hitlers und machte seit 1933 in dessen Windschatten Karriere. Als Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt plante er ab 1937 den Umbau Berlins und leitete zahlreiche Monumentalbauvorhaben Hitlers, darunter auch den Bau der Neuen Reichskanzlei, die den NS-Herrschaftsanspruch unterstreichen sollten. Als Rüstungsminister Fritz Todt am 8. Februar 1942 bei einem Flugzeugabsturz starb, wurde Speer sein Nachfolger. Es gelang ihm, trotz zunehmender Luftangriffe der Alliierten die deutsche Gesamtproduktion bis zum Kriegsende jährlich weiter zu erhöhen. Damit verlängerte er die deutsche Kriegführung, die insbesondere im letzten Kriegsjahr unverhältnismäßig hohe Opferzahlen forderte. Zudem war er für die Ausbeutung von sieben Millionen Zwangsarbeitern mitverantwortlich, darunter etwa 450.000 KZ-Häftlinge, und nahm Einfluss auf Betrieb und Ausbau von Konzentrationslagern. Speer gehörte zu den 24 Angeklagten vor dem Internationalen Militärgerichtshof, dem aber wichtige Teile von Speers Aktivitäten verborgen blieben. 1946 wurde er wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen und zu 20 Jahren Haft verurteilt. Diese saß er vollständig im Kriegsverbrechergefängnis Spandau ab.
Insbesondere wegen seiner nach der Haft publizierten, stark geschönten autobiographischen Schriften und der darin enthaltenen Rechtfertigung seiner Weltanschauung, der Beteiligung am Bau von Konzentrations- und Massenvernichtungslagern, als einer der Haupttäter an den nationalsozialistischen Verbrechen sowie aufgrund der Bereicherung an jüdischen Notverkäufen („Arisierung“) wird Speer als Zeitzeuge im Allgemeinen als nicht vertrauenswürdig befunden. Veröffentlicht in Wikipedia